Aktuell

Linksverkehr und Statusverhalten

Von , (Kommentare: 2)

Linksverkehr und Statusverhalten

Kürzlich, während meines Englandaufenthaltes,  habe ich sehr oft an das Statusverhalten denken müssen.

Wieso? Weil ich links fahren musste!

Ich musste sozusagen „gegen den Strom schwimmen (fahren)“.  Ich, der ich Jahrzehnte unfall- und punktefrei durch die Welt gefahren bin, war genötigt neue Verkehrsregeln zu erlernen.

Nicht Schritt für Schritt. Sondern mit der Übergabe des Wagens beim Autovermieter. Schwupp, nun war ich gefordet. Von einer Sekunde zur anderen war ich im tiefsten Status meines Lebens. Und als besondere Fallen haben die Engländer auch noch Kreisverkehr statt Kreuzung.

Zwei Tage feuchte Hände. Und auf der falschen Seite muss man auch noch sitzen. Geisterfahrer, überall.

Jetzt kam die Abteilung „Selbstbewusstsein aufbauen“ zum Zuge.

Was 2,3 Milliarden Menschen können, kannst Du auch, habe ich mir immer wieder vorgebetet. Es hat geholfen. Das Hupkonzert in den Roundabout´s  wurde immer geringer und ich befand mich am zweiten Tag in der "Balance".

Nun, ich habe den Leihwagen ohne Kratzer und Schäden abgegeben und ich befand mich in einem neuen Gefühl. Hochstatus will ich es nicht nennen, eher eine Abwandlung davon „Hochgefühl“.

Obelix, der Freund von Asterix, meinte immer wieder „Die Engländer spinnen“- ich glaube er hatte Recht.

Weiterlesen …

Was können Manager von Dirigenten lernen?

Von , (Kommentare: 0)

Was können Manager von Dirigenten lernen?

Manager die ein Team führen, sollten sich ein Buch zur Pflichtlektüre machen:

„Vom Solo zur Sinfonie“ Was Unternehmen von Orchestern lernen können. Autor Christian Gansch.

Ein Dompteur hat nur einen Löwen zu bändigen. Ein Dirigent hat es mit annähernd 100 „Gockel“ zu tun. Jeder Musiker als Einzelner ist ein begehrter Solist und als Einzelperson von Experten umworben (sonst wäre er/sie nicht in einem Sinfonieorchester). Um im Status zu denken: Diese Künstler befinden sich meist im „Hochstatus“. Nun, im Orchester, (also Team)  sollen sie in den Tiefstatus, bzw. sich anpassen. Denn, und hier gibt es keine Diskussion, es gibt nur einen Leitwolf, das ist der Dirigent.

Dieser ist gezwungen sich im permanenten Hochstatus zu bewegen.

1. Violinen, 2. Violinen, eine 1. Geige (der Prokurist) Bratschen, Violoncelli, Kontrabässe, Harfe, Klavier, Klarinetten, Fagotte, Flöten, Oboen, Trompeten, Posaunen, Tuba, Hörner, Schlagwerk, Pauken bis hin zur Triangel. Und obendrauf noch ein Chor mit Männer und Frauen, die ebenfalls sehr selbstbewusst sind, gilt es zu zähmen.

Diese Individualisten sollen „einen Ton spielen“, den ein Dirigent vorgibt.

Führungskraft, Empathie und Durchsetzungsvermögen sind die Säulen für dieses Management. Wer diese Flöhe unter einen Hut bringt, darf sich Meister nennen.

Wir hatten dieses Jahr das Vergnügen in der Royal Albert Hall, London, eine Neuheit zu erleben. Das erste Mal wurde das Sinfonie Orchester von einer Frau dirigiert.

Marin Alsop hat bewiesen, es bedarf keiner Quote, um die Spitze zu erreichen. Mit Fleiß, Energie und Selbstbewusstsein kann eine Frau ihren Mann stehen. London und die Musikwelt waren begeistert.

Mich hat diese Frau zum Nachdenken gebracht.

Weiterlesen …